Donnerstag, 30. Dezember 2010

Ois derf ma sei

Ausverkauf bei einer internationale Bekleidungskette und eine entsprechende Schlange an kaufwilligen Frauen vor der Umkleide. Neben der Umkleide steht ein Kinderwagen, darin ein schlafendes Kind. "Kinder kann man immer wieder bekommen" stellen Frau Giese und ich fest "diesen Kaschmirpullover zu 50 Prozent gibt es nur einmal im Jahr". Wir scherzen weiter, kommen dem Eingang der Umkleide näher.
"Der kleine Mann da draußen ist meiner" sagt eine Frau, bevor sie erneut in ihrer Spiegelhölle-aber-das-ist-doch-niemals-Größe-40 verschwindet - "würden Sie mir Bescheid sagen, falls er aufwacht?"
"Dör schlääft" beruhigt sie die toupierte Pelzträgerin hinter mir. "Falls wir wollen, dass eine Kabine frei wird, sollten wir ihn vielleicht wecken" schlage ich vor, dem nahenden Orkan der Empörung im kinderfreundlichen Deutschland mutig ins Auge blickend.
"Harrharr" wiehert die um einige Jahrzehnte mehr Sale-Erfahrung habende Dame "dös is a gute Idee. Ois derf ma sei, bloß blöd ned" führt sie an und wir lachen. Solidarität kann so einfach sein.

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