Mittwoch, 7. April 2010

Ciao Luigi!

Der Münchner als solcher kann sich vor Sozialkontakten kaum retten. Nicht ein Münchner, geschweigen denn eine Münchnerin sitzt irgendwo allein. Wenn allein gesessen wird, wird Tracht getragen (sprich, die offenbar gemieteten Herumsitzer/trachtler im Hofbräuhaus), und das Alleinsitzen scheint so seine Berechtigung zu erhalten. Ich kann an dieser Stelle nur vermuten, wie sich diese Berechtigung ergibt (ich trage uncoole Klamotten, also sitze ich allein?). Es mag die Verklärung der Vergangenheit sein, aber in Berlin fand ich es unproblematisch in der Goldmarie, der Mathilda oder der Zitrone mal allein etwas zu trinken oder gar zu essen. Heute saß ich zehn Minuten in einer Pizzeria, genau genommen davor, und nachdem mich immernoch niemand nach meinen Wünschen fragte (nur Getränke, nicht die großen Wünsche) bin ich beschämt von dannen gezogen. Alleinsitzer werden offenbar auch nicht bedient. Deshalb haben die Trachtler auch einen Pinsel auf dem Kopf, an dem können sie zur Not herumknabbern. Ach, und wenn sich das jetzt zickig liest - ja, das ist auch so gemeint.

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