Mittwoch, 25. August 2010

die zweitbayerischsten Bayern

Ein Dirndl im Schrank haben ist eine Sache. Ein Dirndl tragen eine andere. Und ganz anders ist es, auf das zweitgrößten bayerische Volks[sic!]fest in Niederbayern (Straubing) zu gehen. Das letzte mal "Volks"fest erlebte ich mit gefühlt 16 Jahren, dort wurde allerdings Äppler getrunken und "Billy and the Lucky Boys" spielten zum Tanz auf.

Hier spielten die Straubinger Volksmusikanten Blasmusik und es wurde Bier in Maßen getrunken. Ansonsten glichen sich die Phänomene in überraschender Weise, heterosexuellen Balzverhalten wurde insbesondere seitens männlicher Lederhosenträger gezeigt, das Schmücken mit Plastikbrüsten, Zöpfen und der Verkauf von kleinen Produkten scheint Merkmal der heutigen Abschiede von Männern aus dem "Junggesellen"-dasein zu sein, und rotweißkarierte Hemden (aus der Ferne insbesondere für kurzsichtige Frauen mit urbanem Hintegrund als schweinchenrosa verkannt) liegen im Trend.

Die Fülle von Eindrücken, "Münchner Freiheit" am Autoscooter zu hören und der Kettenflieger waren Höhepunkte meines Flashbacks. Gekrönt wurde dies nur vom Besuch der Ostbayernschau, die neben Traktoren, Garagentoren und Tupperware auch eine Tanzgruppe feilboten. der Moderator brachte die Botschaft dann auch iterativ auf den Punkt: "Trradition ist olles" "Pfürgott" und "vergeltsgott".

Im Anschluss wurde mir mitgeteilt dass die Straubinger "Niederbayern" seien, nicht vergleichbar mit den "Oberbayern" die zweifelsohne oberbayerischer seien. Mithin bin ich vorbereitet auf die Wiesn, Meltingpot für Ober- Nieder- Neu- Möchtegern-Bayern und solche mit gewissen Bayern-Ambivalenzen.

2 Kommentare:

  1. Jetzt hast du bei mir aber auch gerade einen Flashback verursacht: Billy and the Lucky Boys! Ich sehe gerade ganz bestimmte Leute vor meinem geistigen Auge zu deren Musik auf dem Wiesenmarkt tanzen. Naja, und Äppler ist sowieso immer ein Flashback.

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  2. du musst mal vorbeikommen, münchen ist city of flashbacks

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