Freitag, 28. Mai 2010

Super-München

München ist die Stadt der Superlative. Das fällt mir immer wieder auf, zuletzt heute morgen, als ich ein Plakat mit der Aufschrift sah: Würdige Gestecke zu reellen Preisen. Ich war ehrlich beeindruckt. Was hätte man schreiben sollen: schön geht für den Anlass nicht (es ging um Trauergestecke), hübsch, fesch, alles zu freudig - traurig, hässlich, stumpf...nein da passt nur: würdig. Und umgekehrt passt würdig nirgendwo sonst: mein Freund hat mir einen würdigen Rosenstrauß geschenkt. Und billig, nein billig soll es auf keinen Fall sein. Aber eigentlich schweife ich ab, denn ich habe gestern die Inititation durchlebt: ich war bei Dallmayer. Genau. Das gelb leuchtende Stammhaus. Und vorab: es sieht innen nicht aus wie in der Werbung. Es sieht besser aus. Ich könnte in diesem Laden mein komplettes Monatsgehalt lassen, was sich ungünstig auf den Jeansrock auswirken würde. Alles ist absurd teuer, deshalb wäre es wohl doch nicht so schlimm. Aber auch für die - jüngst von der Zeit so bezeichneten - konsumfreudige Unterschicht (sic!) ist gesorgt. Sie kauft dann statt der Pralinenschachtel für 20 Euro einfach die Schachtel in der nur ein Trüffel ist - für fünf Euro. Doch zurück zum Superlativ: Alles ist schöner, sauberer, neuer, besser, teurer in München als anderswo. Falls sich das jetzt verwirrt liest, dann liegt das am Schokoladenladenrausch.

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