Sonntag, 17. Oktober 2010

subobjektive Ausreden



Neben meiner Tätigkeit als Profiintegrateuse und Blogschreiberin frage ich ja auch Menschen aus. In der Branche, in der ich das tue, wird oft nach Problemen gefragt oder nach Dingen, die Menschen getan oder nicht getan haben (den Telefonanbieter gewechselt, eine Bank ausgeraubt, die Schuhe nicht zugebunden). Oft können die Menschen dann keine Begründungen nennen, die sinnvoll erscheinen wie "ich war jung und brauchte das Geld". Im Allgemeinen würde man das dann Ausreden nennen. Wir nennen es subjektive Deutungen. Wenn die häufiger vorkommen, können es sogar subjektive Deutungsmuster sein.
Gemäß dem Motto, in meinem neuen Lebensjahr mehr Tanz in mein Leben zu lassen, wollte ich gestern zum Tango. Aber es hat geregnet. Ganz objektiv war es mir mithin unmöglich, zum Tango zu gehen. Ich verbrachte den Abend auf dem Sofa in steter Reflektion darüber, ob Regen nun ein objektiver Hinderungsgrund oder ein subjektives Deutungsmuster sein könnte. Das Ergebnis war, dass ich eigentlich einfach zu feige bin. Ich tanze schon sehr lange, aber nichts jagt mir mehr Angst ein, als in eine neue "Tänzerszene" zu gehen...Nicht, dass ich das nicht schon häufiger gemacht hätte und jedes Tierchen findet sein - aber sub- wie objektiv war der Regen dann vielleicht ein Hinderungsgrund zu viel. So wie die Aussichten sind, werde ich noch ein paar Wochen über ausreichend objektive Ausreden verfügen.

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